You Heard It Here First: Active Beauty

You Heard It Here First: Active Beauty

27/08/2019
Lesezeit: 4 Min.

Seit wir Ende 2016 den Mintel-Trendreport zu „Active Beauty“ veröffentlicht haben, hat der Erfolg jener Kosmetikprodukte nicht abgerissen – ganz im Gegenteil.

Auf die Plätze

Mitte 2015 erreichte uns eine interessante Story aus Japan. Viele Frauen hatten dort mit dem Joggen begonnen und wollten für Selfies unterwegs so gut wie möglich aussehen. Also gaben sie sich gegenseitig Tipps, welche Make-up-Produkte den ganzen Lauf über halten würden. Chacott, eine bekannte Kleidungs- und Kosmetikmarke für Tänzer, wurde dabei besonders häufig erwähnt. Die Folge: Ihr Umsatz ging durch die Decke.

Das wiederum weckte das Interesse des Beauty-Teams von Mintel. Denn diese Entwicklung passte zum Boom des Kleidungstrends Athleisure Wear und zum Aufkommen sogenannter „Facial-Fitness“-Marken wie Face Gym und Face Love Fitness. All das haben wir genauestens beobachtet, weitere Beispiele und Ideen für zukünftige Produktentwicklungen gesammelt, und Ende 2016 schließlich den „Active Beauty“- Trendreport herausgebracht.

Unter die Lupe genommen haben wir darin die Bemühungen der Beauty-Industrie, Verbraucher in ihrem Fitness-Alltag so gut es geht zu begleiten – mit Produkten, die sie vor, während und nach dem Training unterstützen. Das kann von schweißbeständigen Kosmetikartikeln bis hin zu intelligenter Sportkleidung rangieren, die auf Muskulatur- und Hautveränderungen reagiert. Ebenfalls vorhergesagt haben wir den Einstieg von Fitnessstudios in die Beauty-Welt, wie auch die Entwicklung von Beauty-Fitness-Communities, die sich unter anderem vom Crosstraining inspirieren ließen.

Wir wussten sofort, dass wir recht haben. Der Active Beauty Trend fand sofort großen Anklang bei vielen unserer Kunden und wurde auch von der Presse mit Begeisterung aufgenommen. Wir haben den Trend kontinuierlich weiterentwickelt und mit Freude verfolgt, wie sich viele unserer Prognosen von Fantasien in kommerzielle Erfolge verwandelt haben.

Fertig

Heute sind Active-Beauty-Produkte größtenteils Make-Up- und Gesichtspflegeprodukte, die dafür sorgen sollen, dass wir, egal wie anstrengend das Workout ist, gut aussehen und einen ebenmäßigen, matten Teint haben. Sie sind in unterschiedlichen Preiskategorien erhältlich, von Produkten für den Massenmarkt bis hin zu Produkten von Premium-Marken wie Clinique und Dior.

Wie wir es vorhergesagt hatten, haben viele Marken mittlerweile Produkte im Sortiment, die durch Hitze und Feuchtigkeit aktiviert werden. Auf unsere damalige Frage, ob Interesse an solchen Produkten besteht, war die Antwort europäischer Verbraucher ein enthusiastisches Ja. Sweatwellth bietet beispielsweise eine ganze Reihe an Hautpflege- und Reinigungsprodukten auf Basis von verkapselten Wirkstoffen, die mit der Zeit, ausgelöst durch Schweiß, Hitze oder Bewegung, freigesetzt werden. Diese Wirkstoffe reparieren, erfrischen und kühlen nicht nur, sondern schützen und füllen ebenso den Elektrolytspeicher wieder auf. Die Linie umfasst außerdem zwei Anti-Chafing-Produkte: Das Awesome Chalk zum Auftragen auf die Hand-Innenflächen für besseren Grip und weniger Blasen, sowie das Friction-Free-Spray zum Kühlen von wunden Stellen. Für uns der eindeutige Beweis, dass Active Beauty weitaus mehr kann, als einfach nur die Fitness-Sprache zum Verkauf ihrer Produkte zu missbrauchen.

Die Marke Face Gym hat im März 2019 ihre eigene Produktreihe auf den Markt gebracht. Das Unternehmen hat sich langsam von einem Kosmetikstudio und Handelsplattform zur eigenständigen Active-Beauty-Marke entwickelt. Laut Gründerin Inge Theron ist Face Gym damit die erste Hautpflegeserie, die durch Bewegung aktiviert wird. „Als Mutter von zwei kleinen Kindern habe ich nur ein begrenztes Zeitfenster, um mich um mich selbst zu kümmern. Ich wollte mich nicht zwischen Gesichtsbehandlungen und Sport entscheiden müssen. Ich wollte beides. Und genau das haben wir entwickelt.“

Los!

Als wir durch unseren Active Beauty Trend den Stein ins Rollen brachten, war einer unserer Vorschläge, dass Marken sich den Community-Spirit von CrossFit und Peloton zunutze machen könnten. Und genau das will Face Gym für sein neuestes Projekt jetzt umsetzen. Für 2020 plant Face Gym eine App, über die Follower Zugriff auf sogenannte „Peloton“-Live-Workouts haben. Zusätzlich sollen In-Store-Events diesen Geist der wettbewerbsorientierten Zusammenarbeit weitertragen.

Und wie sieht es aus mit unserer Prognose von DNA-gesteuerter Active Beauty, die Verbrauchern dabei helfen soll, ihr genetisches Fitnessprofil zu erreichen oder gar zu übertreffen? Tatsächlich haben sich dank der Ahnenforschungsunternehmen Ancestry und 23andMe bereits die ersten DNA-Test-Kits für zu Hause auf dem Markt etabliert. Und das wiederum wird die Akzeptanz von Produkten wie Diet Fitness 360 von DNAFit vorantrieben, das Empfehlungen für personalisierte Nahrungsergänzungsmittel anhand des jeweiligen Fitnessprofils erstellt. Personalisierte Körperpflegeprodukte sind sicherlich der nächste Schritt – oder?

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