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In der Zeit, in der Friseure coronabedingt schließen mussten, halfen sich viele Verbraucher mit Haarfarben aus der Drogerie aus: In den Staaten griffen während der Lockdowns gleich vier von fünf Haarfarbennutzer zuhause auf Colorationsmittel zurück. Sobald sich die Impfkampagnen als erfolgreich erweisen und die Salons wieder vollständig öffnen dürfen, werden viele allerdings wieder zu ihren Friseuren zurückströmen. Was heißt das für den Haarfarbemarkt?
Mit Tönungen, semi- und demi-permanenten Farben neue Anreize schaffen
Bei Tönungen sowie semi- und demi-permanenten Haarfärbemittel herrscht derzeit noch Raum nach oben: Für Verbraucher, die aufgrund der derzeitigen Lage finanziell zurückstecken müssen oder sich aufgrund der Ansteckungsgefahr noch nicht zum Friseur trauen, sind ebensolche Produkte interessante Alternativen, mit denen sich professionelle Colorationen länger aufrechterhalten lassen. Außerdem sprechen derartige Produkte auch diejenigen an, die gerne mit Haarfarben und neuen Trends experimentieren und sich nicht lange festlegen wollen – ohne dabei ihre natürliche Haarfarbe beschädigen zu müssen.
Mit Beauty-Influencern Jüngere erreichen
Beauty-Blogger und -Influencer probieren oft neue Produkte aus und erklären deren korrekte Anwendung, weshalb sie insbesondere für Jüngere eine wichtige Inspirationsquelle darstellen. In Großbritannien gab in einer Mintel-Umfrage knapp ein Fünftel der 16-34-Jährigen an, ihre Haarfarbe bei Influencern abgeschaut zu haben. Eine starke Präsenz in den sozialen Netzwerken kann Marken dabei helfen, eine persönliche Bindung zu den Zielgruppen aufzubauen bzw. zu festigen und sich von der Konkurrenz abzuheben. Das trifft auf Verbraucherverlangen: In Hong Kong interessiert sich über ein Fünftel der Konsumenten zwischen 18 und 24 für Schönheits- und Pflegeprodukte von Marken, die eine aktive und offene Community besitzen.
Loyalität mittels personalisierter Produkte stärken
Immer mehr Menschen suchen nach Produkten, die auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Insbesondere Produkte, die von Professionellen empfohlen werden, können Kaufanreize für Produkte zur Eigenanwendung zuhause schaffen. Künstliche Intelligenz und Algorithmentechnologie können Marken dabei helfen, die Nachfrage nach personalisierten Haarfarben zu bedienen. In einigen Märkten scheinen Verbraucher bereits dazu bereit, ihre biometrische Daten wie z. B. genetische Merkmale für individuell abgestimmte Resultate mit Kosmetikmarken zu teilen. Auch in der Kategorie der Haarfärbemittel hätte dies Potenzial, um eigens auf den Verbraucher abgestimmte Produkte zu kreieren.
Lokale Unterstützung zeigen
Während der Lockdowns mussten viele Geschäfte, darunter auch Friseure, schließen. Wir gehen davon aus, dass nach der Pandemie viele zu ihren Salons zurückkehren werden – auch, um diese finanziell zu unterstützen. So sagen vier von fünf US-Amerikaner, die bereits zur Maniküre gegangen sind oder dies in nächster Zeit vorhaben, dass sie dies zur finanziellen Unterstützung ihres Nagelstudios tun. Das lässt sich auch auf Friseursalons übertragen. Haarfarbemarken können sich dem annehmen und z. B. für gemeinsame Events oder Give-aways mit lokalen Friseuren kooperieren oder entsprechende Initiativen bzw. Organisationen unterstützen, die angeschlagene Salons und arbeitslose Friseure unterstützen.
Unser Fazit
Derzeit bieten einfach anwendbare, auswaschbare bzw. semi- oder demi-permanente Haarcolorationen reichlich Innovationspotenzial. Der Kundendialog kann mithilfe von Influencer-Marketing abseits der klassischen Above-the-line-Kommunikation und überzeugender visueller Ästhetik gestärkt werden, während Marken ebenso vor Ort in den Salons tätig werden können. Hersteller und Marken, die sich engagiert zeigen und Professionellen in dieser globalen Krise die Hand reichen, werden sich von anderen abheben – und können von einer stärkeren Kundenloyalität profitieren.
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