Gesichtspflegeprodukte online und offline verkaufen – 3 wichtige Strategien für Unternehmen

Gesichtspflegeprodukte online und offline verkaufen – 3 wichtige Strategien für Unternehmen

07/07/2022
Lesezeit: 5 Min.

Für viele Verbraucher spielt der Ort, an dem sie Gesichtspflegeprodukte kaufen, eine entscheidende Rolle. Das Umfeld des Kaufs beeinflusst ihre Wahrnehmung des Produkts und der Marke. Durch die Pandemie hat das Onlineshopping in vielen Bereichen zugenommen, und das hat sich auch auf Gesichtspflegeunternehmen nachhaltig ausgewirkt. Verbraucher haben online Zugang zu einer weitaus größeren Auswahl an Produkten als im Geschäft. Das macht es schwieriger für Unternehmen, Kunden langfristig an sich zu binden und sich vom Wettbewerb abzugrenzen. In diesem Blogbeitrag stellen wir deswegen 3 Wege vor, wie Unternehmen das Online- und Offline-Einkaufserlebnis für Verbraucher verbessern können.

1. Das Online- und Offline-Einkaufserlebnis zusammen weiterentwickeln

Das Internet spielt bei der Entscheidungsfindung eine zunehmend wichtige Rolle. So informieren sich drei von zehn Verbrauchern in Großbritannien vor dem Kauf von Gesichtspflegeprodukten erst online über die Inhaltsstoffe, um herauszufinden, wie wirksam ein bestimmtes Produkt ist. Der Kauf erfolgt dann jedoch in den meisten Fällen im Laden, und das, obwohl sich Hautpflege einfacher online verkaufen ließe als andere Beautyprodukte wie Makeup oder Parfüm. Das zeigt, wie wichtig es ist, neben dem Auf- und Ausbau von Online-Kanälen auch das In-Store-Einkaufserlebnis kontinuierlich weiterzuentwickeln. Unternehmen und Einzelhändler, die ihren Kunden in ihren Geschäften ein differenziertes und überzeugendes Einkaufserlebnis bieten, beispielsweise durch eine Beratung vor Ort, durch Proben und die Einbindung von Technologie, werden ihre Kunden daher am ehesten langfristig an sich binden können.

2. Das Online-Einkaufserlebnis bei Neuproduktlancierungen und beim Marketing berücksichtigen

Wenn Verbraucher online Hautpflegeprodukte kaufen wollen, fühlen sie sich oft von der riesigen Auswahl erschlagen. Eine Differenzierung zu erreichen ist zwar schwierig, aber wichtig. Das Branding, die Verpackung, das Online-Einkaufserlebnis – all das wirkt sich darauf aus, was und wo Verbraucher kaufen. Viele Verbraucher hält auch die Tatsache, dass sie die Produkte nicht auf der Haut spüren können, vom Onlinekauf ab. So sagen fast vier von 10 weiblichen Nutzern von Gesichtspflegeprodukten in China, dass für sie das Format und die Textur eines Produkts eine entscheidende Rolle spielen. Unternehmen sollten sich deswegen Gedanken machen, wie sie die Textur online besser vermitteln können. Manche Unternehmen setzen dafür bereits auf DTC-Websites (Direct-to-Consumer-Webs), um die Textur mithilfe von emotionaler Sprache zu kommunizieren. Auch die Entwicklung völlig neuer Texturen, wie bei der Renewal Oil Cream von onTop, kann helfen, Verbraucher anzusprechen.

Quelle: Xiaohongshu. Die Creme hat eine ölige und zugleich cremige Textur, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgt. Durch die spezielle Textur können ihr Lipide wie Ceramide, Phytosterole und feste Öle hinzugefügt werden, die anderen Ölen durch die flüssige Konsistenz meist nicht zugesetzt werden können.

Auch Innovationen stehen bei Verbrauchern hoch im Kurs, auch wenn das in einem gewissen Widerspruch zu den Forderungen nach Nachhaltigkeit steht. Verbraucher suchen gezielt nach Einzelhändeln, die ihnen neue, spannende Produkte bieten können. Das zeigt, welche direkten Auswirkungen Neuproduktlancierungen auf die Kaufentscheidung haben. Die meisten Online-Händler für Kosmetik und Körperpflege haben extra Rubriken für neue und trendige Produkte, die es den Verbrauchern leicht machen, sich über die neuesten Gesichtspflegeprodukte zu informieren. Im Vergleich dazu richten zwar immer mehr Einzelhändler in ihren Geschäften Bereiche ein, in denen neue Produkte entdeckt werden können (z. B. im Skin Lab von MECCA), allerdings oft nur in wenigen Flagship-Stores. Gerade Einzelhändler im Massenmarkt könnten jedoch in all ihren Geschäften gezielt neue und trendige Hautpflegeprodukte in speziellen Regalflächen präsentieren.

3. Verschiedene Kanäle erschließen

Wenn Unternehmen in Online-Absatzkanäle investieren und ihren Verbrauchern innovative Einkaufsmöglichkeiten bieten, die ein barrierefreies Shoppen im Internet möglich machen, kann es passieren, dass Verbraucher kein Verlangen mehr danach haben, im Store einzukaufen, beziehungsweise dass sie keine Notwendigkeit dafür sehen. Dann wäre das Online-Einkaufserlebnis dem Offline-Geschäft sogar überlegen. Unternehmen können aber auch dafür sorgen, dass das Einkaufserlebnis im Store und das Einkaufserlebnis online sich ergänzen.
So können Einzelhändler ihren Kunden auch im Store mithilfe der heutigen technologischen Möglichkeiten mehr Produktinformationen bieten, vor allem vor dem Hintergrund, dass Verbraucher Unternehmen und Produkte immer mehr miteinander vergleichen wollen und Wert auf Produktrezensionen legen. Auch die Anordnung der Produkte im Store spielt für den Entdeckungsprozess eine wichtige Rolle. Hier können Einzelhändler vom Onlinehandel lernen und das Merchandising verbessern. Sie können Gesichtspflegeprodukte im Store nach Hauttyp und Unterkategorie sortieren, um sich besser an die Kaufgewohnheiten der Verbraucher anzupassen, sowie ökologische und ethische Präferenzen berücksichtigen, um dem zunehmenden bewussten Konsum Rechnung zu tragen.

Quelle: Trinny London. Mit Hautpflege-Tagebüchern zeigt Trinny London, welche Produkte für Frauen mit einem bestimmten Hauttyp und Hautproblemen geeignet sind.

Gleichzeitig können Unternehmen und Einzelhändler mehr tun, um die Nutzbarkeit von Rezensionen zu verbessern. Da Verbraucher sich bei Kaufentscheidungen immer mehr auf Bewertungen verlassen, setzen sie sich auch vermehrt damit auseinander, ob Bewertungen subjektiv oder gefälscht sind. Um die Glaubwürdigkeit von Online-Rezensionen zu verbessern, können Unternehmen mit Aggregatoren für Beauty-Rezensionen und Spezialisten für Produktvergleiche zusammenarbeiten.

WAS WIR DENKEN

Unternehmen sollten das Online- und Offline-Einkaufserlebnis differenzieren und verbessern, indem sie die Stärken jedes Kanals ausspielen und an allen Berührungspunkten technologische Möglichkeiten nutzen. Gleichzeitig sollten sie weiter daran arbeiten, die Barrieren abzubauen, die Verbraucher bei der Gesichtspflege vom Online-Kauf abhalten.

In Verbindung stehende Artikel
21/12/2023
Die Generation Alpha ist digital-orientiert und wird über die größte Kaufkraft in der Geschichte verfügen. Ihre auf die sozialen Medien ausgerichtete Erziehung und ihr natürlicher Umgang…
20/11/2023
Sexual Wellness boomt. Die Kategorie, die früher tabuisiert war, ist heute auch im normalen Einzelhandel verbreitet. Durch das gestiegene Interesse gibt es mehr Wettbewerb und mehr Innovationen. Kosmetik- und Körperpflegeunternehmen…
09/11/2023
Die globalen Kosmetik- und Körperpflegetrends 2024 von Mintel identifizieren drei Konsumtrends, die die Märkte im Jahr 2024 und darüber hinaus verändern werden.
Empfohlene Downloads