In den vergangenen fünf Jahren hat neue Babynahrung aus Bio-Produktion in China um 20 % zugenommen

19/05/2015

In China stößt der Markt für Bio-Lebensmittel unter chinesischen Verbrauchern in Städten auf wachsendes Interesse; dazu trägt ein zunehmender Fokus auf Gesundheit und Wohlbefinden bei. In der Tat zeigen neue Untersuchungen in der GNPD (Global New Products Database; weltweite Datenbank neuer Produkte) von Mintel, dass es sich im Jahr 2014 bei 23 % aller neuen Bio-Lebensmittel um Babynahrung aus Bio-Produktion handelte; damit stieg der Anteil von nur 3 % im Jahr 2010.

Dennoch ist im weltweiten Vergleich Babynahrung aus Bio-Produktion in China noch immer verhältnismäßig ein Nischenmarkt. In der Tat stammten im Jahr 2014 nur 9 % aller neuen Babynahrungsprodukte aus Bio-Erzeugung aus China, verglichen mit 38 % in den USA, 40 % in Südkorea und 63 % im Vereinigten Königreich.

Daneben nehmen Innovationen bei Bio-Obst und Bio-Gemüse in China beträchtlich zu; Die GNPD von Mintel zeigt: Über 4 % aller neuen Obst- und Gemüseprodukte, die im Jahr 2014 eingeführt wurden, werben damit, aus Bio-Produktion zu stammen. Im Jahr 2012 lag dieser Wert noch bei unter 1 %. Das ist im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt von 10 % und Märkten wie den USA (16 %), Frankreich (24 %) und Deutschland (21 %) noch immer ein geringer Wert.

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Ailsa Gu, Insights Manager North Asia bei Mintel, sagt,
„Die Tatsache, dass Babynahrung aus Bio-Produktion in China nun ein Fünftel aller neuen Bio-Produkte auf dem Markt darstellt, zeigt, wie viel dieses Segment chinesischen Verbrauchern Wert ist – und wie neue Marken mit Innovationen arbeiten, um aus der Nachfrage Kapital zu schlagen. Chinesische Unternehmen lassen sich auch von Marken auf dem internationalen Markt inspirieren, wo Bio-Lebensmittel nicht einfach nur eine „sichere Wahl“ sind. Chinesische Bio-Marken könnten davon profitieren, die einzigartigen Herstellungsverfahren hervorzuheben, die zu dem Geschmack und dem Nährstoffgehalt der Produkte beitragen, um die erhöhten Erwartungen der Verbraucher zu erfüllen.“

Mintels Untersuchungen heben die Verbraucherinteressen an Bio-Lebensmitteln hervor und zeigen, dass beinahe sieben von zehn (68 %) chinesischen Verbrauchern in Städten der Meinung sind, dass Bio-Lebensmittel einen höheren Nährwert haben als gewöhnliche Lebensmittel, während mehr als die Hälfte (56 %) die Tatsache, dass die Lebensmittel „keine schädlichen Inhaltsstoffe enthalten“, als wichtigsten Kaufgrund angibt. Beinahe die Hälfte (48 %) ist ebenfalls der Meinung, dass die Bio-Herstellung umweltfreundlicher ist.

Des Weiteren stimmen beinahe acht von zehn (76 %) chinesischen Eltern in Städten zu, dass es sich lohnt, für Bio-Lebensmittel mehr Geld auszugeben, verglichen mit sechs von zehn (59 %) Verbrauchern, die verheiratet sind, aber noch keine Kinder haben. Wenn es um Babynahrung geht, erreicht der Verbrauch bei Haushalten mit Kindern im Alter von 0-6 Jahren einen Wert von 71 %. Darüber hinaus gibt beinahe die Hälfte (48 %) der Eltern an, dass die Babynahrung, die sie kaufen, überwiegend aus Bio-Herstellung stammt; dabei geben acht von zehn (80 %) Paaren, die Kinder haben, an, dass sie daran interessiert wären, sich am Anbau und der Ernte von Bio-Lebensmitteln zu beteiligen.

Laurel Gu, Senior Lifestyles Analyst für China bei Mintel, sagt,

„Wir sehen, dass mehr und mehr chinesische Verbraucher in Städten die Vorteile von Bio-Lebensmitteln erkennen, wie zum Beispiel hundertprozentige Natürlichkeit und keine Zusatzstoffe. Sie sind bereit, Bio-Lebensmittel zu kaufen und glauben, dass ihre Vorteile nicht nur bei dem Sicherheitsversprechen liegen, sondern dass diese Produkte auch einen hohen Lebensstandard widerspiegeln. Zusätzlich haben Eltern, die in den Städten ersten bis dritten Ranges befragt wurden, großes Interesse an Bio-Lebensmitteln bekundet. Für die Hersteller von Bio-Lebensmitteln scheinen das gute Neuigkeiten zu sein: Sie können über den sogenannten „Bio-Lebensstil“ eine Brücke zu Verbrauchern aufbauen und damit durchaus auf Resonanz stoßen.“

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* basierend auf 1.279 Internetbenutzern im Alter von 20-49 Jahren, die Kinder im Alter von 0-6 im Haushalt haben – wodurch mit anderen Kategorien kein Vergleich durchgeführt werden kann
Quelle: QQSurvey/Mintel

 

Im Gegenzug zeigt die Untersuchung von Mintel auch, dass beinahe die Hälfte (48 %) der chinesischen Verbraucher in Städten der Ansicht ist, dass Bio-Lebensmittel zu teuer sind, während vier von zehn (40 %) in den vergangenen drei Monaten keine Bio-Lebensmittel gekauft haben, da diese nicht massenhaft zur Verfügung standen und nur in begrenzter Auswahl vorhanden waren. Gegenwärtig kaufen sechs von zehn (60 %) chinesischen Verbrauchern Bio-Lebensmittel in Supermärkten oder Hypermärkten ein; nur ein Drittel (35 %) kauft diese Produkte in Fachgeschäften für Bio-Lebensmittel.

„Unsere Untersuchung zeigt, dass der Großteil der Umsätze mit Bio-Lebensmitteln noch immer in Super- und Hypermärkten erwirtschaftet wird. Dies deutet darauf hin, dass Bio-Hersteller ihre Vertriebsaktivitäten in diesen konventionellen Kanälen noch ausbauen müssen, um den Anteil der Verbraucher, die sie erreichen, zu maximieren und ihre Marken bekannt zu machen.“ fasst Ailsa zusammen.

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