Sinnvoll: Wie Marken alle Sinne ansprechen können

Sinnvoll: Wie Marken alle Sinne ansprechen können

28/06/2018
Lesezeit: 3 Min.

Die fünf primären menschlichen Sinne – Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen repräsentieren, wie wir die Welt wahrnehmen. Während einst Hören und Sehen im Marketing am wichtigsten waren, sprechen mehr und mehr Marken alle Sinne an, um Verbraucher zu überraschen, zu inspirieren und natürlich zum Kauf zu bewegen.

Sehen

Während man davon ausgehen kann, dass fast alle Kampagnen ein visuelles Element haben, heißt das nicht, dass Marken nicht kreativ denken sollten. Visuelle Bilder können eine Reihe von positiven Effekten haben, die über reine Ästhetik hinausgehen: So hat die schwedische Apothekenkette Apotek Hjärtath die Kraft des Lichts genutzt, um nicht nur die Aufmerksamkeit auf den Laden zu lenken, sondern auch das Wohlbefinden von Passanten in langen Winternächten zu verbessern.

Hören

Sanlam, eine Versicherungsgesellschaft in Südafrika, hat ein komplett neues Konzept zum Thema hören entwickelt. Da Kapstadt momentan eine Dürre erlebt, hat das Unternehmen ein Album von Dusch-Begleitmusik veröffentlicht, das ausschließlich aus 2-minütigen Liedern besteht. So können Verbraucher ihre Duschzeit zeitlich einfach verkürzen und dabei 80 Prozent ihres täglichen Wasserverbrauchs reduzieren. Marken sollten nicht vergessen, dass Musik auch praktische Vorteile haben kann, nicht zuletzt, dass sie präzise Zeitspannen misst.

Riechen

Pollution Pods, eine Installation des britischen Künstlers Michael Pinsky, in London nutzte fünf geodätische Kuppeln, die verschmutzte Umgebungen in Städten aus aller Welt nachahmen. Angefangen mit einer Gondel, die die unberührte Luft der norwegischen Insel Tautra enthält, konnten die Besucher dann nach Delhi, Peking und São Paulo reisen, wo sie mit dem Ausmaß der modernen städtischen Verschmutzung konfrontiert wurden.

Ganz im Sinne von ‚Show, don’t tell‘ können Marken die Sinne der Konsumenten auch auf unangenehme Weise ansprechen. Während Geruch typischerweise verwendet wird, um positive Emotionen auszulösen, kann er auch verwendet werden, um zunächst negative Reaktionen zu provozieren – und damit auf globale Probleme wie Umweltverschmutzung aufmerksam machen.

Schmecken

Um die Einführung einer neuen Schokoladen-Dessertpizza zu bewerben, hat Dr. Oetker eine Pop-up-Pizzeria in Kanada eröffnet, in der es nur Schokolade gibt. Aber nicht nur auf der Speisekarte: Das ganze Restaurant ist Schokolade – Schokoladenmöbel, Schokoladenöfen, Schokoladenbesteck, und sogar ein Schokoladenkronleuchter.

Eine solche Innovation zeigt, dass Aromen selbst nicht besonders verrückt oder ausgefallen sein müssen. Marken können bekannte, beliebte Lebensmittel auf unerwartete Weise präsentieren und damit klassische Aromen wiederbeleben.

Fühlen

Fühlen wird im Marketing oft übersehen. Das Berühren und taktile Erleben von Produkten kann aber Verbraucher auf eine völlig neue Art ansprechen, und bietet daher viel Potenzial für zukünftige Pop-ups und Installationen. Der britische Parfümeur Miller Harris hat zum Beispiel eine Auswahl seiner Düfte mit einer entsprechenden Textur gepaart, sodass Kunden den Geruch des Parfüms berühren konnten.

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